Am Sonntag habe ich die Zeitung aufgeschlagen und mir ist ein Artikel direkt ins Auge gefallen. Der Titel „Speerspite des Erfolgs“, erschienen in der Welt am Sonntag. Meine Neugierde geweckt durch den interessanten Titel, fing ich fasziniert an zu lesen. Hier die Essenz des Artikels: Die westliche Manager-Kultur ist geprägt von Erreichbarkeit, Technologie und Zeitdruck. Schnell verliert man den Bezug zur realen Welt, zu dem, was wirklich wichtig ist für den beruflichen Erfolg. Viele westliche Manager haben das Gefühl, dass das vorherrschende Erfolgskonzept ihnen den Boden unter den Füßen wegreißt und suchen nach Erdung, besser gesagt einem „back to the roots“ Erlebnis. Organisationen wie das Nature Academy Learning Lab zielen auf diese Erfahrungen ab und wollen Manager im Kontakt zu wilder Natur wieder zu ihrer inneren Mitte führen. In der Stille der Natur haben die Teilnehmer die Möglichkeit, konstruktive Langeweile zu entwicklen und in sich hineinzuhorchen. Eine Fähigkeit, die man im dynamischen Alltag sonst sehr schnell verliert. Abgesehen vom Aufenthalt in der Natur verbringen die Teilnehmer Zeit mit den dort wohnenden Urvölkern nach dem Motto „Von den Urvölkern lernen heißt führen lernen.“ Die Urvölker sind flexibel, Kontakt-affin und Spezialisten auf vielen Gebieten. Kurz gesagt: Es gibt vieles, was man als Unternehmer von ihnen lernen kann. Manager arbeiten mittlerweile in so rigiden Strukturen, in vielerlei Hinsicht nach ungeschriebenen Regeln und verlernen, Veränderung anzunehmen und Ideen zu verwirklichen. Es geht darum, sich mit Spontanität und Innovationsgeist seinem Beruf zuzuwenden, sich ab und an auch etwas zu trauen. Dieser Artikel hat mich auch deshalb so interessiert, da das vorgestellte Konzept in vielerlei Hinsicht der interculturing-Philosophie entspricht. Die westliche Kultur besitzt viele tolle Eigenschaften, die für das berufliche Gelingen unabdingbar sind aber trotzdem kann man sich von anderen Kulturen inspirieren lassen und sich profitable Eigenschaften von ihnen abgucken. Dieser Hintergedanke steckt auch hinter den Natur-Expeditionen für Manager. Herausfinden aus den gewohnten Strukturen und Hineinfinden in andere Sichtweisen und Herangehensweisen, die man dann später mit in den beruflichen Alltag zurück nehmen kann. Die Beliebtheit und der Erfolg dieser Reisen suggerieren die Wichtigkeit, sich mit interculturing also dem Wissens-Austausch mit anderen Kulturen zu beschäftigen. Es bedarf nicht immer direkt einer Reise auf den Spuren der anderen Völker aber es ist dennoch wichtig, sich generell mit ihnen zu beschäftigen.