Viele der Verkehrsinnovationen im Westen haben ihre Wurzeln in den Entwicklungsländern, wie zum Beispiel die neuartigen Fahrdienst-Services. Hierzu zählen unter anderem UBER, Allygator Shuttle, CleverShuttle, Sammeltaxi, Car-Sharing und viele mehr.

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Foto: Andreas Pein/Door2Door/dpa; Quelle: www.tagesspiegel.de

Als ich in der „Welt am Sonntag“ (27. November 2016) in einem Artikel mit dem Titel: „Taxi zum teilen“ folgenden Satz gelesen habe, musste ich an meine Jugend am Mittelmeer denken: „Wer in Berlin nicht selbst fahren will, kann in einen „Allygator Shuttle“ einsteigen, ein Kleinbus mit Fahrer, der die Leute von Tür zu Tür bringt – wobei man auf der Strecke zu- und aussteigen kann und sich die Kosten mit anderen teilt.“

Auch das Start-Up Unternehmen ‚‚CleverShuttle’’ gehört zu diesen Fahrdiensten, das seinen Service jedoch auf Limousinen ausrichtet. Und Uber (besonders in Großstädten beliebt) ist nichts anderes als eine Kopie des im Nahen Osten altbekannten Service-Taxis oder des öffentlichen Taxis. Diese Minibusse befördern mehrere Passagiere, die auf derselben Strecke oder in dieselbe Richtung unterwegs sind.

Ein „Service-Taxi“ fährt meistens, wie der orientalische fliegende Händler, einfach durch die Straßen und Gassen der Stadt, um sich dem Bedarf der Kunden anzubieten.

Der Unterschied liegt darin, dass die Passagiere im Nahen Osten sich nicht per App, sondern persönlich ihre Mitfahrgelegenheit suchen, indem sie sich spontan auf den Weg zu den Umschlagpunkten machen und andere Leute ansprechen. Meist sind diese Umschlagplätze entweder Busbahnhöfe oder Hauptstraßen.

Das Prinzip ist einfach: Man tut sich zusammen, chartert ein Taxi und teilt sich den Preis. Die Städte sind voller Menschen, die Straßen sind eng, Parkplätze rar und die Autos sind als Eigentum zu teuer für junge Menschen.

In Deutschland hat ‚‚CleverShuttle’’ gleich zwei große Businesspartner: Audi und die Deutsche Bahn. Dieser Aspekt hat sicherlich auch zu dem rasanten Wachstum des Unternehmens beigetragen.

Seitdem ich mich mit interkulturellen Themen beschäftige, fallen mir diese Beispiele von Interculturing® immer bewusster auf (Interculturing® ist, Erfolgsrezepte von anderen Kulturen kulturgerecht zu adaptieren). Ich staune immer wieder, wie viele Ideen aus Entwicklungsländern in den Westen rüber schwappen. Sie werden dem digitalen Zeitalter gerecht verpackt und finden ihren Weg auf den europäischen Markt: flexibel, dynamisch, umweltfreundlich, wirtschaftlich und vernetzungsfördernd.

Das Auskommen: Flexibilität und Schnelligkeit durch Vernetzung.